Folgende Beispiele zeigen, wie der Ersatz fossiler Feuerungen gelingen kann

Lebensmittelindustrie

Mit rund CHF 1 Mio. «Klimaprämie» wird eine neue Prozesswärmelösung in einer Lebensmittelfabrik im Berner Mittelland gefördert. Die verschiedenen Prozesslinien in der Fabrik erfordern unterschiedliche Temperaturniveaus. Dafür bestehen ein Warmwasser- und ein Eiswassernetz. Das Eiswasser wird in einer Kühlanlage mit einer Temperatur von 2–3 °C bereitgestellt. Das Warmwasser wiederum wurde bisher hauptsächlich mit Dampf aus einem mit Erdgas befeuerten Boiler auf 75 °C erhitzt. Nebenbei wurde ein kleiner Teil der Abwärme aus der Kühlanlage mit einer älteren kleinen Wärmepumpe für die Warmwasseraufbereitung genutzt.

Neben einer neuen Wärmepumpe mit 1,4 MW Leistung wird nun ein Warmwasserspeicher installiert, der die Erzeugungs- und Bezugsseite vom Warmwassernetz entkoppelt. Mit dem innovativen multifunktionalen Projekt kann in der Fabrik nun mit der neuen Wärmepumpe die komplette Abwärme der Kühlanlage genutzt werden. Die Vorlauftemperatur wird hierbei von 75 °C auf 85 °C erhöht, was den Dampf- und Erdgasbedarf fürs Nachwärmen des Warmwassers weiter reduziert. Lediglich zur Deckung der Spitzenlast ist noch ein Rest Erdgas nötig, weil der totale Energiebedarf in den parallelen Prozesslinien nicht konstant ist.

Durch die beschriebene Prozesswärmelösung mit Abwärmenutzung und Speicherung reduziert das Unternehmen auf den ganzen Fabrikstandort gerechnet die CO₂-Emissionen auf einen Schlag um beinahe 10%. Mit der «Klimaprämie» können rund 45% der gesamten Investitionskosten gedeckt werden.

Bergbahnen

Das Skigebiet Verbier beheizt auf über 2’000 Metern über Meer ein Mehrzweckgebäude neu zu 100% mit Pellets. Die Umstellung von einer fossilen auf eine Pelletheizung im alpinen Raum hat besondere Tücken: Während über sechs Monaten im Jahr kann der Standort «Les Ruinettes» nicht mit Brennstoff beliefert werden, die Strasse ist für Lastwagen im Winter nicht nutzbar. Zwei Pelletkessel von je 130 kW sind installiert, die erforderliche Speicherkapazität stellen Wasserspeicher sicher. Für die Lagerung der jährlich erforderlichen 100 Tonnen Pellets wurde ein bestehendes Gebäude angepasst und so der nötige Lagerraum geschaffen. Angeliefert werden sie aus einer nur wenige Kilometer entfernten Sägerei. Durch diesen Heizungsersatz werden jährlich über 70ʼ000 Liter Heizöl weniger verbrannt, was einer Reduktion um 158 Tonnen CO₂ jährlich gleichkommt.

Die Heizungsbesitzerin Téléverbier wurde für die Umsetzung des Vorhabens mit einem Förderbetrag von rund CHF 130ʼ000.– unterstützt.

Förderprogramm «Klimaprämie»

Förderprogramme sind gerade für energieintensive Unternehmen, die Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen möchten, wichtiger geworden. Mit zusätzlichen Massnahmen planen sie, den Energieverbrauch stärker zu senken, als sie es nach den festgelegten Zielen müssen. Ende 2021 lief aber die Möglichkeit, sich diese Mehrleistungen bescheinigen zu lassen, aus.

Die Fördergelder der Stiftung Klimaschutz und CO₂-Kompensation KliK können dadurch entstehenden finanziellen Nachteilen entgegenwirken.

Ein attraktives Angebot ist das Förderprogramm «Klimaprämie» für den Ersatz fossiler durch erneuerbare Heizsysteme. Das Programm kennt weder bei der Leistung der Heizungen und Feuerungen noch beim Förderbetrag eine Obergrenze und ist so besonders geeignet für grosse Anlagen und Prozesswärme.

Entwickelt und geführt wird das Förderprogramm Klimaprämie durch Energie Zukunft Schweiz (EZS).

Haben Sie vor, demnächst eine fossile Heizung zu ersetzen? Jetzt profitieren Sie von attraktiven Förderbeträgen! Das Team von Energie Zukunft Schweiz berät Sie gerne.

Klimaprämie
Kontakt

Energie Zukunft Schweiz
Patrice Mercier, Projektmitarbeiter Förderung

patrice.mercier@ezs.ch
061 500 18 72