Nachhaltige Energieversorgung ist Schwerpunktthema der Stadt Rorschach und seit geräumiger Zeit auch Thema im Schulunterricht. Der veraltete Öltank wurde aus dem Keller geholt und durch eine moderne und erneuerbare Wärmequelle ersetzt: Erdwärme. Im Schulhaus Kreuzacker findet so das Thema vor Ort Anwendung. Denn auf dem Pausenplatz konnte in Erfahrung gebracht werden, wie die Erdwärme in Zukunft gewonnen wird: Mittels 13 Erdsonden. Die Schüler und Schülerinnen konnten mitverfolgen, wie die Erdsonden 240 m in die Tiefe gesenkt wurden.

Die Schüler und Schülerinnen konnten mitverfolgen, wie 13 Erdsonden 240 Meter in die Tiefe gesenkt wurden.

Das Klima dankt

Die neuen Wärmepumpen im Schulhaus Kreuzacker haben eine Leistung von jeweils 52 kW und tragen dazu bei, den CO₂-Ausstoss erheblich zu reduzieren. Für die Beheizung von 20 Klassenzimmer verbrauchte der Öltank früher rund 23'000 Liter Heizöl pro Jahr. Heute kann dank der neuen klimafreundlichen Wärmeerzeugung ein Ausstoss von jährlich 350 Tonnen CO₂-Emissionen vermindert werden. Um einen langfristig effizienten und klimaschonenden Betrieb sicherzustellen, wurde zudem die Dimensionierung der Erdsonden und die Heiztemperaturen entsprechend den Vorgaben der Norm SIA 384/6 «Erdwärmesonden» angepasst.

Dank dem Einsatz von Wärmepumpen für das Schulhaus: jährliche CO₂-Emissionsverminderung von 350 Tonnen.

Klimaprämie beschleunigt Heizungsersatz

Die Umstellung auf Erdwärme erfolgte rechtzeitig, da der Ölkessel nach über 20 Jahren in Betrieb ausgedient hatte und eine Ersatzlösung gefunden werden musste. Aufgrund der hohen Kosten für eine Umrüstung auf eine Wärmepumpe wäre es für die Gemeinde schwierig gewesen, die Finanzen allein zu tragen. Glücklicherweise konnte die Stadt Rorschach auf das Förderprogramm Klimaprämie zurückgreifen, das den Wechsel auf eine Heizung mit erneuerbaren Energien unterstützt. Mit solchen Projekten trägt die Stadt aktiv zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 bei. Andere Gemeinden können sich diese Umrüstung als Beispiel nehmen und ähnliche Projekte in Angriff nehmen.

Die Stiftung KliK im Gespräch mit Herbert Schmelzer, verantwortlich für die Liegenschaften der Stadt Rorschach.

Video-Interview mit Vertretern von Rorschach

Die Stiftung KliK hat das Schulhaus Kreuzacker besucht und mit folgenden Personen aus der Gemeinde Rorschach ein Interview geführt: Ronnie Ambauen, Leiter Bau und Stadtentwicklung; Herbert Schmelzer, Abteilungsleiter Liegenschaften / Parkierung und mit einer Lehrperson am Schulhaus Kreuzacker.

Förderprogramm Klimaprämie

Die Klimaprämie fördert den Ersatz fossiler Heizsysteme durch erneuerbare Energiequellen. Das Förderprogramm gilt für Wohngebäude, Büro- und Gewerbegebäude sowie industrielle Prozesse. Die Förderung basiert auf dem bisherigen Energieverbrauch und beträgt 1,80 Franken pro eingespartem Liter Heizöl oder Kubikmeter Erdgas. Bei korrekter Dimensionierung entspricht dies einer Förderung von 360 Franken pro Kilowatt der neuen Heizung.