Verbier gehört zur Gemeinde Val de Bagnes in den Walliser Alpen und ist Teil des Wintersportgebiets «4 Vallées». Bekannt ist der Ort vor allem durch seine phänomenalen Pisten und sein Bergpanorama. Das Skigebiet umfasst rund 410 Pistenkilometer und 96 Liftanlagen.

Fragen an Lionel May, Betriebsdirektor Téléverbier

1. Die Lagerung der Pellets stellt in Verbier eine besondere Herausforderung dar; was war hier die schwierigste Hürde?

May: Wir mussten ein bestehendes Gebäude anpassen, um genügend Platz für die Lagerung von 100 Tonnen Pellets (260 m³) zu finden. Denn über 6 Monate im Jahr kann der Standort nicht beliefert werden, da er sich mitten im Skigebiet befindet.

2. Sind Ihnen Herausforderungen begegnet, die Sie nicht erwartet hatten? Wie sind Sie damit umgegangen?

May: Nicht wirklich. Einzig, dass das Installationsprojekt parallel zur Erneuerung einer Seilbahnanlage am selben Ort stattgefunden hat, was die Logistik um einiges erschwert hat.

3. Welche Optionen einer CO₂-neutralen Heizung kamen in Frage und weshalb hat sich Téléverbier SA für eine Pelletheizung entschieden?

May: Wir schätzen Pellets als Energiequelle ganz besonders. Ein Wärmepumpensystem würde sich direkt auf unseren Stromverbrauch auswirken. Und zur Geothermie ist der Standort schlichtweg nicht geeignet.

4. Was war Ihre Erfahrung mit dem Förderprogramm «Klimaprämie»?

May: Unsere Erfahrung war von Anfang an ausgezeichnet und hat uns dazu bewegt zu 100% auf Pellets umzusteigen, was im Erstentwurf so nicht vorgesehen war.

5. Haben Sie weitere Pläne, um das Skigebiet Verbier ökologisch zu gestalten?

May: Ja, mehrere unserer Gebäude werden noch mit Gas- oder Heizölkesseln beheizt, die wir in den nächsten 10 Jahren ersetzen möchten.

6. Wie können Skigebiete wie Verbier allgemein klimafreundlicher gestaltet werden?

May: Indem der Zugang mit öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtert wird, denn der Grossteil der Treibhausgasemissionen wird dadurch verursacht, dass unsere Kundschaft Verbier mit dem Auto erreicht.

Verbier gehört zur Gemeinde Val de Bagnes in den Walliser Alpen und ist Teil des Winter­sport­ge­biets «4 Vallées».

Wintersportgebiete haben den Ruf, nicht besonders ökologisch zu sein – unter anderem aufgrund des hohen Energieverbrauchs der Kunstschneeproduktion sowie des Strom- und Heizungsverbrauchs für den Betrieb der Bergbahnen und Restaurants. Mit den richtigen Massnahmen kann aber viel erreicht werden. Dies stellt das Unternehmen Téléverbier unter Beweis, welches sich seit geraumer Zeit ehrgeizige ökologische Ziele steckt und diese auch immer stärker umsetzt.

Im Wärmebereich heizt Téléverbier zum Beispiel zwei Restaurants und die Seilbahnstation «Les Ruinettes» mit Holzpellets. Allein die Heizungsumstellung der Seilbahnstation ermöglicht eine jährliche Einsparung von 71'600 Liter Heizöl und eine Reduktion von 158 Tonnen CO₂. Zudem verfügen alle Heizungen über Fernsteuerungen, was eine genaue Heizungsregulierung ermöglicht und unnötiges Heizen vermeidet.

Neben diesen Bestrebungen zu klimafreundlichem Heizen setzt sich Téléverbier auch mit weiteren Projekten für den Klimaschutz ein. Dieses Engagement wurde mit dem Label ACT Cleantech Agentur Schweiz ausgezeichnet.

«Dank der intelligenten Steuerung können wir ein multifunktionales Gebäude mit regionalem Holz beheizen.»

Lionel May, Betriebsdirektor Téléverbier

Förderprogramm «Klimaprämie» von Energie Zukunft Schweiz

Ersetzen Sie eine fossile Gas- oder Ölheizung durch eine erneu­er­bare Heizung und profitieren Sie von attrak­tiven, einheit­lichen Förderbeiträgen. Das schweizweite Förderprogramm «Klimaprämie» unter­stützt den Heizungsersatz in allen Bereichen: in Wohnbauten, in Büro- oder Gewerbegebäuden und sogar für Industrieprozesse.

Weitere Infor­ma­tionen:
www.klima­praemie.ch
www.heizenmitbiomasse.ch

Lionel May, Betriebs­di­rektor Télé­verbier

Das Ergebnis: Im Herbst 2021 wurde die Umstellung der Heizung der Seilbahnstation «Les Ruinettes» fertiggestellt. Ein Ölkessel wurde durch zwei Pelletkessel mit einer Wärmeleistung von je 130 kW ersetzt. Jährlich liefert die Heizung 743'384 KWh Wärme.

Die Pellets stammen aus einer lokalen Sägerei und zählen als erneuerbare Energiequelle. Dank dieser CO₂-neutralen Alternative können jährlich 71'600 Liter Heizöl eingespart werden, wodurch der CO₂-Ausstoss um 158 Tonnen pro Jahr reduziert wird. Bis 2030 werden es voraussichtlich etwa 1'900 Tonnen CO₂ sein.

Fachartikel: «Mehr Umweltschutz im Skigebiet»

Lesen Sie im Fachmagazin Phase 5 mehr über das Engagement von Téléverbier im Klimaschutz.

Merkmale Wärmeprojekt

Wärmeprojekt
Skigebiet Verbier

Beteiligte
Téléverbier

Wärmequelle
Holzpellets

Jährlich gelieferte Wärmeenergie
743'384 KWh

Wirkungsbeginn
Herbst 2021

Emissionsreduktion
Jährliche Einsparung von 71'600 Liter Heizöl und Reduktion von 158 Tonnen CO₂

Prognose bis 2030
1'874 Tonnen CO₂-Reduktion

Wirtschaftlichkeit
12 Jahre

Finanzierung
Eigenfinanzierung; Finanzhilfen (Stiftung KliK)

Videoreportage: «Mobile Heizungen am Lauberhornrennen»

Nachdem das Lauberhornrennen 2021 abgesagt werden musste, freuten sich Fans und Veranstalter besonders, dass der Event in Wengen dieses Jahr wieder stattfinden konnte. 2020 durften wir dabei sein und einen Teil der Veranstaltung filmisch festhalten. Nicht nur die sportlichen Leistungen haben uns beeindruckt. Im Video sind vor allem die ökologischen Bestrebungen beim Heizen zu sehen: Dank dem Einsatz von 14 Pelletheizungen konnten 120 Tonnen CO₂ eingespart werden.